Stammmitglieder des Graduiertenkollegs
Name |
Geburtsjahr |
Wissenschaftlicher Grad |
Wissenschaftszweig des Grades |
Arbeitsstelle, Position |
1956 |
CSc 1999 |
Literaturwissenschaft |
Universität Miskolc |
|
Dr. habil. |
1950 |
CSc 1990 |
Literaturwissenschaft |
Universität Miskolc |
Dr. habil. |
1936 |
CSc 1968 |
Literaturwissenschaft |
Universität Miskolc |
Dr. habil. |
1962 |
PhD 1999 |
Literaturwissenschaft |
Universität Miskolc |
Dr. habil. |
1965 |
CSc 1997 |
Literaturwissenschaft |
Universität Miskolc |
Dr. habil. |
1948 |
CSc 1987 |
Sprachwissenschaft |
Universität Miskolc |
Dr. habil. Kilián István |
1933 |
CSc 1981 |
Literaturwissenschaft |
Universität Miskolc |
Dr. habil. |
1929 |
CSc 1979 |
Literaturwissenschaft |
Universität Miskolc |
Dr. habil. |
1947 |
CSc 1987 |
Literaturwissenschaft |
Universität Miskolc |
Dr. |
1946 |
CSc |
Literaturwissenschaft |
Nationale Széchenyi-Bibliothek (OSZK) |
Alle Stammmitglieder des Graduiertenkollegs für
Literaturwissenschaft sind Fachleute im Bereich Textwissenschaft,
Textologie und Philologie und dies kennzeichnet ihren beruflichen
Werdegang. Sie wirkten beständig bei kritischen Textausgaben mit
(Dr. Gyapay László: Die theoretischen und
kritischen Schriften von Kölcsey Ferenc; Prof. Dr.
Heltai János: David Pareus; Prof. Dr.
Kecskeméti Gábor: Reden aus dem 17.
Jahrhundert und Übersetzungen der klassischen Autoren; Prof.
Dr. Kilián István: ungarische und lateinsprachige
Dramentexte in der Reihe des XVIII Jahrhunderts der Alte Ungarische
Dramenerrinerungen; Prof. Dr. Tverdota
György: József Attila). Prof. Dr. Kecskeméti Gábor
war Vorsitzender des Arbeitskomitees für Textologie der Ungarischen
Akademie der Wissenschaften (2008–2014), ist Mitarbeiter
bei der Zusammenstellung einer internationalen
textwissenschaftlichen Datensammlung aus der Zeit des Humanismus,
in französisch–ungarischer Kooperation mit dem Forschungsinstitut
für Textwissenschaft in Paris (Institut de Recherche et d’Histoire
des Textes, Centre Félix Grat) des Centre National de la
Recherche Scientifique (CNRS). Prof. Dr. Heltai
János ist leitender Mitarbeiter der ungarischen retrospektiven
Nationalbibliographie (Alte ungarische Druckwerke), die auch
international maßgebend ist. Dr. V. Ecsedy
Judit ist die Initiatorin und die leitende Mitarbeiterin der
Reihe HungariaTypographica, die den Buchstabenvorrat, den
Zeichenvorrat und Ornamenten der alten ungarischen Druckereien der
15-17. Jahrhundert verarbeitet und in Katalog
registriert. Sie ist eine der wichtigsten heimischen Experten der
medialen Bezüge der Literaturgeschichte. Unter der Redigierung von
Dr. Gyapay László erschien das ungarische Kapitel
der mehrsprachigen Anthologie European Romanticism.
Prof. Dr. Kabdebó Lóránt ist der seit Jahrzehnten
zuverlässigste Experte des Lebenswerks von Szabó Lőrinc,
Koordinator bei Herausgaben von Texten, und
schließlich Grundleger der elektronischen kritischen
Herausgabe. Prof. Dr. Kappanyos András einer der
führenden Forscher der Geschichte der ungarischen
Avantgardenliteratur, hierbei konnte er in den Bänden der neuen
James Joyce-Reihenausgaben seine Interesse für moderne Filologie
und Textologie beweisen, vor allem als mitglied der Arbeitsgruppe,
die die Übersetzung des Ulysses vorbereitet hat. Prof. Dr.
Kemény Gábor ist Experte für Stilistik, des
engsten Berührungsgebietes der Literaturwissenschaft und der
Sprachwissenschaft. Seine Monographien über Krúdy Gyula (1974,
1975, 1991, 1993) gehören zu den bedeutendsten Beschreibungen des
Lebenswerks, aber auch seine Studien über Ady Endre (1977), József
Attila (1983, 2005), Kosztolányi Dezső (1986), Ottlik Géza (1995),
Márai Sándor (2000), Déry Tibor (2003) und Cholnoky László (2006)
sind von hoher Bedeutung. Zuletzt erstreckten sich seine
stilhistorischen Feststellungen auf das gesamte Dichtertum von
Nyugat (2008). Er erstellte zur Systematisierung der
sprachlichen Bilder – der Sprachbilder –, und zur Darstellung der
darin (hauptsächlich in den Metaphern) verkörperten
Bedeutungsübertragung eine Typologie, die teils als methodische
Grundlage der Stilanalyse, teils als Rahmen zur Bestimmung des
Spezifikums der literarischen Mitteilung betrachtet wird (1986, die
letzte monographische Zusammenfassung im Jahre 2002). Sein
beruflicher Werdegang beschränkt sich jedoch nicht nur auf das
moderne literarische Programm, in dessen Rahmen sich die
Studierenden mit der Analyse von Werken aller aufgezählten
Schriftsteller befassen. Seine Forschungen zur Bedeutungstheorie
der Wortbilder haben einen markanten textwissenschaftlichen, vor
allem textinterpretatorischen Bezug, und sind sowohl integrierte
Teile der klassischen Methodik der Textwissenschaft als auch der
Hypothesen des auf die hermeneutisch-semantischen Aspekte
konzentrierten Programms. In der beruflichen Laufbahn von Prof. Dr.
Szili József muss die Systematisierung der
Geschichte der Literaturbegriffsinterpretationen gesondert
hervorgehoben werden. Er legte damit den Rahmen des zur
ästhetischen Untersuchung geeigneten Korpus der sog. autonomen
Literatur fest und wies dadurch auf bestimmte Textgruppen hin,
deren Interpretation sowohl für die Literatur als auch andere
Disziplinen der historischen Forschung von Belang ist. Im
Mittelpunkt dieses der Literaturwissenschaft und der historischen
Forschung gemeinsamen Interesses, stehen an markantester Stelle die
Methodologie und Methodentheorie der klassischen Textwissenschaft.
Prof. Dr. Tverdota György ist unzweifelhaft die
prägendste, leitende Persönlichkeit seit vielen Jahrzehnten in der
Forschung des József Attila-Lebenswerks un der ganzen Epoche. Er
ist der Urheber vieler Monographien und Werkanalysen.
Laut unserer Beurteilung sind die Stammmitglieder des Graduiertenkollegs aufgrund ihrer adäquaten Ausbildung und ihrer vielseitigen beruflichen Erfahrungen Experten der literaturwissenschaftlichen Textologie. Ihr beruflicher Werdegang ist, auch einzeln betrachtet, eine Gewähr für die adäquate Pflege dieses Wissenschaftszweigs und für seine Lehre im Promotionsstudium.